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Evangelisches Gesangbuch für Sehbehinderte

evangelisches-Gesangsbuch-für-SehbehinderteDie 2. Auflage des „Evangelischen Gesangbuchs für Sehbehinderte“ liegt vor. Es handelt sich um den Liederstammteil mit den Liedenummern 1 bis 535. Er ist in allen Landeskirchen gleich. Das Besondere dieser Ausgabe sind Schriftgröße, Schriftart und Drucksatz: Die Zwischenräume zwischen den Wörtern sind immer gleich.

Bestellung und Vertrieb beim Claudius Verlag in München. Auch über das Internet unter www.claudius.de sind Bestellungen möglich – oder telefonisch unter  089/12172119.
Auch über den Buchhandel kann diese Ausgabe bezogen werden (ISBN-Nummer 978-3-583-13300-6).
Preis: 20 €. Bei Bestellung direkt beim Verlag kostenlose Lieferung!

Achtung: Der Regionalteil für Bayern ist vergriffen! Sie können eine Nachdruck des Regionalsteils gegen Erstattung der Portokosten bei der BSS bestellen!

Das EG für Sehbehinderte, erstmals 1998 erschienen, ist ein Novum in der Gesangbuchgeschichte. Auf vielfachen Wunsch sehbehinderter Gemeindeglieder wurde es heraus gegeben. Einer Hauptgruppe sehbehinderter Menschen kommt das vorliegende Schriftbild sehr entgegen. Manch andere werden dennoch zusätzlich auf optische Lesehilfen angewiesen bleiben, um selbst dieses besondere Schriftbild erkennen zu können.
Den meisten wesentlich Sehbehinderten ist es nicht möglich, gleichzeitig den Text und das Notenbild eines Liedes optisch zu erfassen. Deshalb wird in dieser Ausgabe auf die Wiedergabe der Noten verzichtet.
Weitere Merkmale: Die Schriftgröße 18 Pkt, fett, serifenlose Schrift, d.h. die Buchstaben haben in sich die gleiche Strichstärke;
Flattersatz: auf diese Weise sind die Wortabstände stets gleich.


Daisy-Bücher – Hörbücher zum Navigieren

Die Zeit der Blindenhörbücher auf Hörkassetten ist vorbei

Daisy-Player von Victor

Ein Daisy-Player

Seit 2010 verleihen alle Blindenhörbüchereien nur noch Hörbücher im Daisy-Format auf CD. Daisy-Format heißt: Man kann auf dem Hörbuch navigieren. So ist es möglich, einzelne Kapitel oder vorhandene Unterüberschriften direkt anzusteuern. Voraussetzung ist ein Daisygerät, das wirklich einfach zu bedienen ist – einfacher als ein Kassetten-Abspielgerät. Ein Typ siehe Abbildung.

Die Funktionstasten eines Daisygeräts sind mit Sprachausgabe ausgestattet. Man hört also, welche Funktion die Taste hat, die man drückt. Ein weiterer Vorteil dieser neuen Geräte ist, dass alle CD’s abgespielt werden können: Musik-CD’s, aber auch CD‘s im mp3-Format und natürlich Daisy-Bücher.

 


Zentralkatalog für Hör- und Punktschriftbücher

Medibus-Online-Katalog

Logo-medibusEin Service für berechtigte Hörer von Blindenhörbüchereien:
Der Zentralkatalog der Hörbücher der Blindenhörbüchereien und der Punktschriftbücher der Blindenschriftbüchereien ist im Internet erreichbar: im „Online-Katalog“ von Medibus.

Als Nutzer können Sie sich eine Merkliste zusammenstellen und diese an Ihre eigene E-Mail-Adresse schicken. Ihre Suchergebnisse werden auf diese Weise gespeichert und Sie können anschließend entscheiden, ob Sie sich an Ihre bevorzugte Hörbücherei oder an andere mit Ihren Buchwünschen wenden möchten.
Für Nutzer, die stets einzelne spezielle Hör- oder Blindenschriftbücher suchen, ist dies ein besonderes Angebot. Hier ist eine aktuelle Informationsmöglichkeit geschaffen worden. Der Datenbestand der Büchereien wird im Regelfall monatlich aktualisiert.


Die Entregelung der Sinne (von Eduard Kopp)

Sehen wir nur, was wir sehen wollen?

Aus Bequemlichkeit oder Scham lassen wir uns viele Erfahrungen entgehen. Hartnäckig behaupten sich einmal erworbene Sichtweisen und Rituale

Ein junger Mann kommt zu einem Zen-Meister. Von ihm möchte er die Kunst der Meditation erlernen. Während der junge Mann seine Wünsche schildert, gießt der Meister Tee in eine Schale. Er gießt immer weiter ein, auch als der Tee bereits überfließt. Der Schüler springt auf, ruft: „Halt, halt! Es geht nichts mehr in die Schale hinein, sie ist längst voll!“ Der Meister lacht und sagt: „Wie soll ich dich in die Meditation einführen, denn du bist gefüllt wie diese Schale? So ist es: Nur wenn etwas leer ist, läßt sich etwas einfüllen.“

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Einsichten

Blind

Im Neuen Testament „typhlos“ (griech.). Damit wird nicht nur das Nicht-sehen-Können, sondern auch das Nicht-gesehen-werden-Können bezeichnet. Dieser Begriff ist urverwandt mit dem althochdeutschen „tump“ = neuhochdeutsch „dumm“ und althochdeutsch „toup“ = taub.
Diese sprachliche Verwandtschaft lässt noch die Grundbedeutung von „verstopft, undurchlässig“ (z.B. von Flußmündungen, Seen, Untiefen) erkennen. In aktiver Bedeutung eigentlich „nicht sehend, blind“; übertragen „verblendet, geistig und moralisch blind“. In passiver Bedeutung „ungesehen, verborgen, dunkel“.

Auffällig ist im Neuen Testament die begriffliche Nähe des Wortes blind „typhlos“ zu „typhos“ – Nebel. Das Erfahrungswissen vieler Blinder bestätigt diesen Zusammenhang: Von Sehenden zu Blinden besteht oft genug ein „Nebel“ und ein „Dunst“ in der Wahrnehmung, im Verständnis, in der Kommunikation. Von vielen ist zu hören: Das wirklich Schwierige ist für mich nicht das Blindsein, sondern das Übersehen-Werden.

Das Auge …

„ … vermittelt uns eine objektivierte Welt, in die die Erfahrungen der übrigen Sinne nachträglich eingeordnet werden. Und wenn es als Eigentümlichkeit des Menschen gelten muß, die Welt in der Form mannigfach gegliederter Gegenständlichkeiten gegenüber zu haben, so ist gerade er – der Mensch – wie kein anderes Lebewesen ein Augen-wesen.
Das Auge ist für ihn das wichtigste Führungsorgan bei seiner Orientierung innerhalb des Lebensraumes. Wenn wir versuchen, uns einzufühlen in jene Menschen, die den Gesichts-Sinn verloren oder nie besessen haben, dann wird es klar, wie mit einem Schlag eine Welt erlischt, die den Glücklicheren, die sehen können, erschlossen ist – die Welt der Farben und Formen, des Himmels und der Erde, des Vordergrunds und der Ferne bis hin zu jenem Horizont, an dem Himmel und Erde sich berühren.
Und wenn der Mensch Überblick zu gewinnen sucht über die Welt und wesentlich in diesem Überblick lebt, so enthält schon der Begriff Überblick den Hinweis, daß die menschliche Welt vorwiegend eine gesehene Welt ist.“

(Ph. Lersch: „Vom Aufbau der Person“)