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Info-Tag zur Blinden- und Sehbehindertenseelsorge für Konfirmanden

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Bildbeschreibung: Esther Schmitter (blind) erklärt Konfimandinnen die Punktschrift-Stenomaschine

„War cool, mal blind zu sein…“

…war das Fazit eines Konfirmanden, nachdem wir, die Konfirmandengruppe Wintersdorf, uns am Samstag, den 14. November 2015 mit der Frage beschäftigt hatten, wie es ist, blind zu sein. Im Film „Erbsen auf halb sechs“ erfuhren wir, wie es einem jungen Mann erging, der nach einem Autounfall das Augenlicht verloren hatte und wie er lernte, mit dieser Situation umzugehen. Viele Fragen stellten die Konfirmandinnen und Konfirmanden im Anschluss daran an unseren Gast, Blindenseelsorger Pfarrer Gerald Kick. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und Spielen im Freien probierten die Konfirmandinnen und Konfirmanden dann selbst aus, wie es ist, für eine Weile nicht sehen zu können. Blind tranken sie Tee und aßen Kuchen, zählten Geld, bewegten sich mithilfe eines Langstocks, schrieben ihren Namen auf einer Blindenschreibmaschine und spielten „Mensch ärgere Dich nicht“! Im Gespräch mit Esther Schmitter, einer blinden jungen Frau, lernten wir Hilfsmittel kennen, die blinden und sehbehinderten Menschen das Leben erleichtern, und erfuhren, was sich blinde Menschen von uns Sehenden wünschen: Hilfe angeboten bekommen, aber nicht bevormundet werden!

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Bildbeschreibung: Konfirmandinnen spielen unter der Schlafmaske „Mensch ärgere dich nicht“

Artikel und Fotos: Jessica Tontsch, Pfarrerin in Zirndorf

Das RPZ Heilsbronn stellt Ihnen den Unterrichtsentwurf von Pfarrerin Tontsch für den Konfirmandenunterricht zur Verfügung. Sie finden ihn unter folgendem Link:

Konfi – Aktion „Ich seh ‚ etwas, was Du nicht siehst „


Verabschiedung von Pfarrer Lothar Süß

In einem festlichen Gottesdienst verabschiedete sich eine große Gemeinde von Kirchenrat Lothar Süß.
In seiner Predigt blickte Lothar Süß auf die Jahrzehnte bei der Blinden- und Sehbe-hindertenseelsorge zurück und fragte, was das Bleibende für ihn ist. Eindeutig konnte er dies an der guten ökumenischen Zusammenarbeit und an den zahlreichen Freizeiten festmachen.
Seine biblische Auslegung widmete sich den 7 Sendschreiben in der Offenbarung des Johannes. Daraus leitete er ab, dass die Inklusion nicht über den Köpfen der Basis hinweg geschehen dürfe. Deshalb seien mehr Unterstützungssysteme für Behinderte erforderlich.
Lothar Süßs Traum ist, dass der Haushalt der Landeskirche einen Titel für wichtige Aufgaben der Inklusion beinhaltet.

Oberkirchenrat Detlev Bierbaum und Kirchenrat Michael Thoma entpflichteten Lothar Süß von seinen Aufgaben und dankten ihm und seiner Frau Margit für das langjährige Wirken. In seiner Ansprache bedauerte KR Thoma, dass der BSS eine markante Stimme fehlen wird. Lothar Süß habe seine Finger in die Wunde der Missstände im Behindertenbereich gelegt und an einer Abhilfe tatkräftig mitgearbeitet.

Bei einem bunten Nachmittag der Begegnung kamen die Vertreter des Verwaltungsrates der Blindenanstalt Nürnberg und des BBSB (Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und Christian Seuß, Landesgeschäftsführer des BBSB), Kollegen von der katholischen Blindenseelsorge, landeskirchliche Vertreter aus anderen Landeskirchen, Freunde und Freundinnen, und langjährige Wegbegleiter zu Wort.
Sie betonten die kompetente Arbeit von Lothar Süß, den Erfahrungsreichtum und die notwendige Beharrlichkeit, die er mitbrachte. Die Dankbarkeit über die gute Zusammenarbeit und die dabei entstandenen Freundschaften war spürbar. Auch Margit Süß wurde für ihre eigene Mitarbeit und den häufigen Verzicht auf ihren Mann in den Dank eingeschlossen.

Die unterhaltsame Moderation durch Pfarrer Ulrich Jung (Religionslehrer am Bildungszentrum in Nürnberg BBS) und die kabarettistischen Einlagen von Paul Brunner (alias Norbert Blüm) gaben dem Nachmittag eine besondere Note. Die über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert. Hermann Grünert, langjähriges Mitglied der BSS und Freund von Lothar Süß, stimmte am Klavier einen Kanon an und schaffte es spielend, dass alle kräftig mitsangen.


50 Jahre Blinden- und Sehbehindertenseelsorge in München

Seit einem halben Jahrhundert treffen sich sehbehinderte Menschen, ihre Familien und
Begleitpersonen im Raum der evangelischen Kirche. Von Barrierefreiheit oder gar Inklusion sprach damals noch niemand ausdrücklich. Aber schon damals war es das
Ziel, dass blinde, sehbehinderte und sehende Menschen gemeinsam ihren Glauben leben und feiern können.
„Vielfalt leben – gemeinsam glauben“: Von diesem Motto sind bis heute unsere Veranstaltungen geprägt.

Am 11. Oktober 2015 wurde mit einem Festgottesdienst, 2 Podiumsdiskussionen und einer gemütlichen Runde beim Mittagsimbiss an diesen Geburtstag erinnert.

In der „Bayernrundschau“ des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds wurde über den Festtag berichtet. Sie können sich das Tondokument noch einmal anhören:

Auch die evangelische Gehörlosengemeinde feierte mit und stellte folgenden Bericht auf ihre Webseite:

EGG Bericht und Fotos zum Fest


Losungen auch in Punktschrift und als Hör-CD erhältlich

Auch blinde und sehbehinderte Menschen müssen nicht auf ihre täglichen Losungstexte verzichten: Die Bibelverse gibt es in Braille/Punktschrift oder als Hör-CD. Weitere Infos finden Sie hier: PRESSEMITTEILUNG DeBeSS 0115 – Brailletag – die Bibel unter den Fingern-1


Willkommen Gerald Kick

Pfarrer Gerald Kick (58) arbeitet seit Februar 2014 bei der Blinden- und Sehbehindertenseelsorge.
Am 2.Juni wurde er in einem Gottesdienst in der Egidienkirche von OKR Detlev Bierbaum und Kirchenrat Michael Thoma in seinen Dienst als Landeskirchlicher Beauftragter eingesegnet.
Bei einem anschließenden „Nachmittag der Begegnung“ wurde Gerald Kick von den Regionen der BSS und von Vertretern überregionaler Einrichtungen herzlich empfangen.